Junggesellen

Foto: Nelly Rodriguez

- eine sommerliche Badeinstallation
Sehen Sie einem Menschen an, dass er mit vielen Menschen gleichzeitig sexuelle Beziehungen führt? Oder sehen Sie ihm an, dass seine Haut schon eine Weile nicht mehr berührt wurde? Sehen Sie einem Menschen an, ob er in einer festen Beziehung lebt, bzw. schon lange nicht mehr?  Zum Beispiel, im Sommer, wenn Sie in einer Badeanstalt liegen und die vielen halbnackten Körper betrachten – können Sie all das erkennen? Und finden Sie eine-feste-Beziehung-führen erstrebenswert?

Die Bezeichnung für Männer und Frauen, die nicht in fester Beziehung leben, wandelt sich. Sowie ihre Rolle in unserer Gesellschaft.  Es bleibt die Frage, welche Sehnsüchte und Erwartungen unser Leben gestalten und welche Konsequenzen wir in Kauf nehmen für die Unabhängigkeit.

Eine sommerliche Installation auf der Werdinsel zum Thema Freiheit und dem Junggesellenleben als Option.


- a summery performance installation

Can you tell by the looks of a person, if that person is having a sexual relationship with several people? Is it possible to tell by looking at a person, if he is living in a committed relationship, respectively hasn’t been living in a solid relationship for a long time? Can you perceive, if a person’s skin has or hasn’t been touched in a long time? For example, in summer, when you are lying at an out-door pool, observing the half naked bodies – can you actually make it out? And do you think it is desirable to live a life as a couple?

The term for someone who doesn’t live in a solid relationship has changed through time and with it also the single’s role in society. What stays is the question of which desires and expectations form and transform one’s life and what consequences one is prepared to accept for independence.

Junggesellen is a summery performance-installation at Werd-Insel Zürich, about personal freedom and about the option of living life as a “single”.

Eine Produktion von mercimax in Koproduktion mit der Gessnerallee Zürich
 



3.(Premiere)/4./6./7./10./11./13./14. Juli 2013

17./18./21./22./24./25./28./29. August 2013
Werdinsel, Flussbad Höngg - Gessnerallee Zürich
 



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28.-29.Juni 2014, Junggesellen, Thalwil ZH
> Kulturraum Thalwil

Ort: Seeanlage Farb Thalwil, Kasse und Bar ab 15.30h, Vorstellungen jeweils 16-20h, Dauer: 25 Min.

Wir empfehlen, im Vorfeld Tickets zu reservieren.   
Reservation und weitere Informationen zu den Aufführungszeiten unter:

> www.mercimax.ch/junggesellenreservation


Bei Regen fallen die Aufführungen aus und wir bitten Sie, neue Karten zu reservieren.
Bei unklarer Witterung erhalten Sie unter folgender Nummer Auskunft: 077 489 30 02



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Konzept & Umsetzung
Karin Arnold, Jessica Huber Musik & Sounddesigne Mischa Robert
Mit
Eva Gagel, Theresa Strack, Philippe Weissbrodt Recherche/Interviews/Stimmen Yvonne Dünki, Eva Gagel, Philippe Bischof,
Hans Ruchti, Andrea Frei, Mathis Kleinschnittger, Stefanie Lang, Julius Zihlmann, Julia Stöter, Anja Tobler, Lukas Waldvogel, Thea Dumsch Prologtext Robert Walser Requisiten Mirja Fiorentino Fotografie Nelly Rodriguez Produktion Eva Heller Koproduktion Gessnerallee Zürich Wir danken herzlich Tom Gfeller & Team, Simon Köchling & Team, Marc, Anthon, Emanuel, Francesca, Eva-Maria, Andrea, Matthias, Imre, Jens

Unterstützt durch
Stadt Zürich Kultur, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Georg und Jenny Bloch-Stiftung, Fondation Nestlé pour l'Art, Ernst Göhner Stiftung




Tagesanzeiger, Juli 2013
Über die Freuden und Leiden des Single-Lebens
Zürich, Werdinsel – Der Gymnasiast büffelt Latein, das It-Girl buhlt im Zweiteilchen um Männerblicke, man hört Kindergeschrei, es wird geknutscht und gestreichelt, kurz: ein typischer Sommerfeierabend auf der Werdinsel Höngg.
Und plötzlich ist man Teil dieser Szenerie. Sitzt im Liegestuhl, setzt den Kopfhörer auf, lauscht fremden Frauen- und Männerstimmen, die über ihr Single-Dasein sinnieren. Sie tun es so, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist: Ein Typ referiert angestrengt gescheit über die begrenzte Freiheit der Freiheit und gesteht letztlich doch profan, dass er Runden, in welchen über Kinder geplaudert wird, unerträglich findet. Eine jüngere Frau definiert eine Affäre als „Beziehung mit mehr Freiheiten“, eine ältere verrät, sie sei seit 23 Jahren allein, „die meisten Konflikte, die ich austragen müsste, interessieren mich einfach nicht mehr.“
Über einige „Weisheiten“ von „Junggesellen“ muss man schmunzeln, sind es doch bloss bedeutsam vorgetragene Allgemeinplätze. Ab und an aber vernimmt man Melancholie, vorab bei den Frauen, die mehr mit dem Herzen als mit der Ratio reden. Nach 25 Minuten ist die smarte Badeinstallation der Gruppe Mercimax vorbei. Man legt den Hörer hin, schaut kurz den Knutschenden zu und geht. Doch der Film im Kopf läuft weiter.“ Thomas Wyss


 

(da es in der Stadt Zürich nicht erlaubt ist in Badeanstalten zu fotografieren, war es uns nicht möglich, die Produktion Junggesellen mit Bilder zu dokumentieren)